Am Samstag konnte ich bei schönstem Fotowetter mit meinem Schwager wieder einmal zum Fuchsbau fahren. Nachdem wir die Tage zuvor, wegen dem schlechten Wetter zwar Fotos von den Füchsen machen konnten, die aber nicht so schön waren, denn der Sonnenschein fehlte. Aber am Samstagmorgen ging es um sechs Uhr gleich los, denn morgens liegt sie Sonne auf dem Fuchsbau und wir erwarteten dadurch sehenswertere Fotos als die Tage zuvor. Als wir ankamen, mussten wir uns erstmal, wie immer in Geduld üben, denn nichts rührte sich. Wir entdeckten eine Blechbüchse vor dem Bau, die am Tage vorher noch nicht da war und wir befürchteten, dass die Füchse vergiftet worden sind, da sich sehr lange Zeit nichts tat und absolut nichts zu sehen war. Um so erleichtert waren wir als sich der erste Welpe zeigte, vorsichtig Ausschau hielt und aus dem Bau heraus kam. Nach einiger Zeit kamen auch noch die anderen fünf heraus, die sich balgten, bissen und spielten so recht nach Welpenart . Da wurde in den Schwanz, in den Hals und in die Beine gebissen und es kam sehr oft zu lustigen Sitiuationen, die den Beobachter doch amüsierten. Nachdem wir die Welpen in ihrem Tatendrang fotografiert hatten, waren schon die ersten dreieinhalb Stunden vergangen und uns reichten die vielen Fotos eigentlich. Da entdeckte ich in einiger Entfernung in den Büschen am Waldrand einen Fuchs im hohen Gras. Nur der Kopf schaute heraus und war kaum zu sehen. Dann sahen wir, dass es sich um eine Fähe handelte, die immer wieder sicherte und langsam vom Waldrand zum Bau kam. Sie wurde gleich von einem Welpen in Empfang genommen, der ständig versuchte, an ihr Gesäuge zu gelangen, was ihm auch einmal gelang. Dann kamen beide herunter zum Bau. Die Fähe blieb vor dem Bau stehen und der Welpe ging in den Bau als wollte er den anderen Bescheid sagen , dass Mutti da ist und die Milchbar gleich eröffnet wird . Und wie auf Komando kamen die sechs Geschwister aus dem Bau gestürmt und wurden von ihrer Mutter unter mächtigem Gedrängel vor dem Bau gesäugt. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen, geschweige denn fotografiert. Also hielt ich drauf um einige , schöne Fotos von dieser vertrauten Situation zu machen. Diese Fotos hatte ich zumindest im Kasten und wollte eigentlich noch mehr davon machen, als plötzlich, die vorher so entspannte Fähe aufhorchte und schnell mit ihrem Gefolge im Bau verschwand. Der Grund dafür war ein Jogger, der etwa 50 Meter hinter uns vorbei lief und die Füchse verschreckte. Das wars dann wohl für heute dachte ich, die kommen so schnell nicht wieder heraus. Aber wir blieben und unsere Geduld wurde dadurch belohnt, dass am oberen Waldrand wieder ein Fuchs auftauchte. Auch das war eine Fähe, jedoch deutlich kleiner als die erste und bei genauerem hinsehen war sie in Begleitung von zwei Welpen, die sie im hohen Gras säugte. Nach einiger Zeit sah ich im Schatten der Bäume, dass sich noch ein Fuchs näherte und sich zu den anderen gesellte. Auch er wurde von den Welpen begrüßt. Aufgrund seiner Grösse und seines Aussehens, nahmen wir an, dass es sich hierbei um einen Rüden handelte. Auch von dieser Fuchsfamilie mussten wir natürlich Fotos machen, denn wenn bekommt man schon mal so eine Gelegenheit. Es erwies sich natürlich als sehr schwierig auf eine Entfernung von ca. 150 Metern im hohen Gras, manchmal von alten Brennesselhalmen verdeckt, die dazu noch im Wind schwankten, scharfe Fotos zu machen. Aber mit Geduld gelang uns das trotzdem. Langsam verschwand die Fuchsfamilie danach in den Sträuchern und Büschen und war nicht mehr zu sehen. Wir aber blieben, in der Hoffnung, doch noch Fotos von den Füchsen im unteren Bau machen zu können. Nach einer längeren Wartezeit, zeigten sich auch wieder die ersten Welpen vor dem Bau und wir waren sehr erfreut, auch diese lustigen Gesellen zu fotografieren. Plötzlich hielt ein Auto auf der etwa 50 Meter entfernten Landstrasse. Ein Mann stieg aus, kam zu uns gelaufen und fragte was wir dort beobachten würden. Es war der Jogger, der uns vorher die säugende Fähe vertrieben hatte. Ziemlich erbost sagte ich, dass wir jetzt nichts mehr, durch sein Erscheinen beobachten können, denn er hatte uns zum zweiten mal an diesem Tag die Tour versaut. Also packten wir unsere Ausrüstung ein und fuhren wieder Nachhause. Trotzdem hatten wir ein paar aussergeöhnlich schöne Stunden, mit tollen Beobachtungen und Fotos an die wir uns noch lange erinnern werden. Die Fotos habe ich mit einem Canon L 600 f/4 , plus 1,4 er Konverter, auf einer Canon 5D Mark III gemacht. Die Entfernung zum unteren Bau betrug ca 80 Meter. Die Entfernung zum oberen Waldrand etwa 150 Meter. Bei der Fülle der Fotos habe ich nur einige kommentiert, aber ich denke, dass die Bilder die Erlebnisse dieses schönen Tages wiedergeben. Viel Spass beim anschauen wünscht euch Armin. Wer noch mehr Fotos von Füchsen und anderen Tieren sehen möchte, kann dies auch gerne unter www.arminkoehler-naturfotografie.de tun.
Mit diesem Foto, das den Titel "Scheiß Tag heute", trägt, habe ich den Fotowettbewerb, Blende 2016, der Oberhessischen Presse, als Gesamtsieger und in der Kategorie "Magie des Alltags" gewonnen. Das Interwiew mit der Oberhessischen Presse können Sie unten im Download nachlesen.